Es existieren Momente im Leben, da bekommt man doch starke Vorbehalte an der Menschheit. So bspw. während einem skurrilen „Trend“, der wie man sagt gerade seine Kreise zieht: Beim Sneating hat die Frau allein ein einziges Ziel: Anstatt auf die Liebe des Lebens spekuliert sie bloß auf ein Gratis-Essen!
Sneating verbindet die Wörter sneaking und eating miteinander, also Englisch für schleichen und essen. Und exakt darum geht es ebenfalls: Man will sich ein kostenloses Essen erschleichen. Einfach mitgeteilt: Frau trifft sich auf ein Date in einem Restaurant und fädelt strategisch ein, dass ER am Ende bezahlt. Beim Sneating geht es also nicht um die Suche nach dem idealen Partner, statt dessen bloß um das Ausspähen eines „Opfers“, das die nächste Einladung ins Restaurant übernimmt. Das Verrückte daran: Das Ganze erfolgt im Kontext eines Dates, sprich einer romantischen Verabredung, die real das Ziel hat, einen potentiellen Partner zu finden oder immerhin einen netten Abend zu verleben.
Da ich verheiratetet und in einer Langzeitbeziehung bin kann zwar nicht von Erfahrungen in diesem Bereich berichten, trotzdem mit Tinder und Co. und dem allgemeinen rapideren Lebenswandel ist eben ebenso das Dating irgendwie beliebiger geworden. Unverbindlichkeit statt Exklusivität, Oberflächlichkeit statt Nähe. Selbstverständlich existieren Ausnahmen (zum Glück, anderenfalls würde ich für die Menschheit schwarzsehen), allerdings fragwürdige Trends wie Sneating zeichnen doch ein überaus düsteres Bild unserer Gesellschaft. Leider schüren derlei Verhaltensweisen genauso das Misstrauen der Männer gegenüber Frauen allgemein und irgendwie verbauen uns die dreisten Geschlechtsgenossinnen in dieser Art allen den Weg.